Die Piratenpartei wird gelegentlich als „Internetpartei“ bezeichnet. Das ist wahr und falsch zugleich. Denn wir Piraten sind Partei gewordener Umbruch in eine neue Epoche. Dieser Umbruch wird von den Möglichkeiten der digitalen Technik getrieben. Das Internet ist hier nur das verbindende Element. Wir Piraten sind die Partei, die diesen Umbruch vorwiegend als Chance begrüsst, während andere vor Gefahren warnen.
Das, was von uns als ganz normaler Fortschritt wahrgenommen wird bezeichnen andere als „digitale Revolution“, denn die heutigen Vernetzungs- und Austauschmöglichkeiten gehen weit über das hinaus, was im Zeitalter des Faxgerätes machbar und denkbar (!) war.
Jede neue Technik bringt neue Aufgaben und Berufsbilder mit sich, das hat sich auch mit dem Internet nicht geändert. Was jedoch Netzwerk- und Computertechnik von Schreibmaschinen, Dampfloks und Drehmaschinen unterscheidet ist die Tatsache, dass die im Beruf eingesetzten Fähigkeiten nach Feierabend nicht wertlos sind. Viele Administratoren betreuen auch Abends und am Wochenende Rechner von Freunden und Verwandten – oder eben die der Piratenpartei.
Alle Admins der Piraten-IT kümmern sich ausschliesslich in ihrer Freizeit darum, dass das Wiki, die Mailinglisten, das LiqudFeedback und vieles andere aufgebaut wird, gut läuft und für die Benutzer möglichst einfach zu bedienen ist. Eine besondere Schwierigkeit dabei ist der enge Finanzrahmen, der es nicht erlaubt „aus den Vollen“ zu schöpfen. Deswegen erfordert das „Admin sein“ bei den Piraten viel Geduld und einiges an Kreativität.
Die Anzahl derer, die sich nach Feierabend an einen anderen Schreibtisch setzt um die ParteiIT am Laufen zu halten ist nicht gross. Sowohl im Bund, als auch in den einzelnen Landesverbänden stemmen sehr wenige Piraten diese wichtige Aufgabe – teils in Personalunion. Umso mehr verdient diese Arbeit unseren Dank, unseren Respekt und, wenn etwas mal länger dauert, auch unsere Geduld.
Ohne unsere IT wären wir als Partei nicht dort wo wir heute sind! Ohne Mailinglisten, ohne Wiki, ohne das Pad oder den Mumble-Server wären wir heute als Partei dort, wo 2012 auch das FAX-Gerät steht: in einer kleinen Nische. Dass dies nicht so ist verdanken wir den Admins. Sie arbeiten an der Technik, damit wir Politik machen können.
Michael Renner, stellvertretender Chefredakteur der Flaschenpost (die Flaschenpost läuft auf Servern der Bayern-IT)