Seit gestern häufen sich bei uns mal wieder Anfragen von Nutzern, deren Mails an unsere Mailinglisten und/oder sonstige Mailadressen abgewiesen werden, mit einer Info dieser Art:
Mail delivery failed: returning message to sender
This message was created automatically by mail delivery software.
A message that you sent could not be delivered to one or more of
its recipients. This is a permanent error. The following address
failed:
„mailadresse@piratenpartei-bayern.de“:
SMTP error from remote server after RCPT command:
host: mx1.piratenpartei-bayern.de
5.7.1 Service unavailable; Client host [eine.ip.vom.anbieter] blocked using bl.spamcop.net;
Was genau bedeutet das?
Eure Anbieter (zur Zeit besonders GMX und T-Online) betreiben in aller Regel mehrere Mailserver, über den ihr eure und auch andere, zuweilen böse Mitmenschen ihre, Mails verschickt. Kommt es nun zu einem massiven SPAM-Versand über einen dieser Server, werden die IP-Adressen dieser Mail-Server in Blacklists eingetragen. Um das SPAM-Aufkommen zu senken, gibt es diverse Anbieter, bei denen man IP-Adressen von einzelnen Mailservern abfragen kann, ob diese als SPAM-Versender bekannt sind. Wie genau das entschieden wird, ist unterschiedlich, meist werden mehrere Verfahren verwendet, wie z.B. automatisierte Trafficüberwachungen, manuelle Meldungen von Betroffenen, Honeypot-Mailadressen und andere Optionen.
Wenn ihr diese oder eine ähnliche Meldung bekommt, bedeutet das, dass der Mailserver eures Providers, über den Eure eMail versendet werden soll, auf einer dieser Blacklists eingetragen ist. Unser eigener Mailserver erhält deshalb die Rückmeldung „Mails von diesem Server sind mit sehr hoher wahrscheinlichkeit SPAM“, lehnt die Annahme Eurer eMail daher ab und schickt euch die oben gezeigte Information.
Da viele Provider mehr als einen Mailserver verwenden, kann es passieren, dass einzelne eurer Mails ankommen, während andere abgelehnt werden, wenn nicht alle der Mailserver als SPAM-Versender gekennzeichnet sind.
Was können wir dagegen machen?
Wenig. Wir könnten die gemeldeten Mailserver in eine sogenannte Whitelist eintragen und deren Mails trotz Meldung der Blacklist-Server annehmen. Das ist aber aus mehreren Gründen eine der schlechtesten Ideen:
- Wir kennen nicht alle Mailserver aller großen Provider, außerdem wechseln diese auch bzw. es kommen neue hinzu, weshalb wir immer nur hinterherrennen müssten, wenn wir gerade wieder eine Meldung bekommen.
- Laufend wird versucht tausende SPAM-Mails (der rote Graph „Rejected“) bei unserem Mailserver einzuliefern, denen wir uns im hohen Maße erwehren können, indem wir die Nachrichten automatisiert nach technischen Kriterien bewerten und filtern.
- Die Abfrage der Blacklists erfolgt in Echtzeit, das Austragen der IP-Adressen nimmt jedoch etwas mehr Zeit in Anspruch, da die Mailserverbetreiber entweder erst ihr technisches Problem beseitigen, oder den fraglichen SPAM-Versender lokalisieren und sperren müssen. Mit Whitelist-Einträgen, also dem positiven Ausschluß bestimmter IP-Adressen, legen wir unsere Verwaltung und Mailinglisten lahm, da diese mehr Zeit darauf verwenden müssten, Spam zu löschen, als Anfragen zu bearbeiten.
- Wir würden Probleme auf unserer Seite versuchen zu beheben, die nicht bei uns liegen. Ihr könntet zwar Mails an unseren Server schicken, andere – sicher konfigurierte – Server würden euch aber weiterhin abweisen.
Was könnt ihr dagegen machen?
- Ihr könnt, nein, genauer gesagt ihr solltet, eure Mailanbieter anschreiben und auffordern, dass diese sich darum kümmern, 1. die Spammer von ihren Systemen loszuwerden und 2. ihre Mailserver wieder von den Blacklists entfernen zu lassen.
- Hat der erste Vorschlag keinen dauerhaften Erfolg, könnt euch eine andere Mailadresse holen und diese verwenden. Für Mitglieder der Piratenpartei Bayern besteht z.B. die Möglichkeit, eine Mailadresse der Form vorname.nachname@members.piratenpartei-bayern.de zu erhalten. Ihr könnt diese einfach per Mail bei support@piratenpartei-bayern.de beantragen.
- Die einfachste, aber auch unbefriedigenste Option: Abwarten, die Einträge der Blacklists werden meist nach kurzer Zeit wieder gelöscht, dann könnt ihr wieder problemlos Nachrichten verschicken.